Freitag, 22. April 2011

Innovations-Tretminen und Kreativitätskiller

„Diesen Einfall hatten wir schon vor Monaten!“ ärgert sich das Management. Dummerweise hat nun die Konkurrenz die Idee verwirklicht – weil der Geistesblitz seinerzeit in Unternehmen als lächerlich gebrandmarkt wurde. Dumm gelaufen.

Die Mitarbeiter der BeratungsgemeinschaftCreative Realities sind wahrscheinlich selbst oft genug mitten im kreativen Höhenflug abgeschossen worden. In einem Artikel beschreibt Clay Maxwell typische Tretminen, die jeden kreativen Gedanken zerplatzen lassen.

Fragen nur am Anfang

Soeben durchforsten die Brainstorming-Teilnehmer ihr Gehirn nach einer weiteren Idee, da tönt Einer: „Wird das Budget reichen?“ oder „Meinen Sie das wirklich ernst?!“ Fragen wie diese, die nicht einmal echte Fragen, sondern maskierte Kritik sind, bringen den Ideenfluss garantiert ins Stocken und lösen zu einem viel zu frühen Zeitpunkt eine Diskussion unreifer Ideen aus. Wo mit Kritik zu rechnen ist, verkleiden schüchterne Teilnehmer manchmal auch ihre Einfälle als Fragen: „Wie wäre es, wenn wir …?“ – und werden prompt überhört. Fehlt es allerdings tatsächlich an wesentlichen Fakten und Faktoren, wird es immer wieder zu störenden Zwischenrufen kommen.



Der Moderator einer Brainstorming-Session tut also gut daran, erstens kritische Pseudofragen zu unterbinden, zweitens potenziell geniale Fragen aufzugreifen und drittens eingangs die Rahmenbedingungen zu klären.

Die Autoren schlagen vor, folgende Punkte anzusprechen – und dann ist aber Schluss mit der Fragerei!
  • Was ist die Aufgabe? Welche Chancen bietet sie Ihnen und dem Unternehmen?
  • Welche Hintergrundinformationen sollten wir haben, welche historischen Fakten gibt es?
  • Wer hat das Sagen in Bezug auf die vorliegende Aufgabe – und die Brainstorming-Session?
  • Was wurde schon erdacht und ausprobiert, um das Problem anzugehen?
  • Wie kann die Gruppe helfen und wie sieht für den Initiator der Session Erfolg aus?

Friedensabkommen für Kreative

 „Humorous Bazooka“ nennt der Creative Realities-Chef und Gründer, Mark Sebell die Waffe, der unzählige Ideen zum Opfer fallen. Wer Einfälle anderer Menschen verreißt oder ins Lächerliche zieht, bedient sich ihrer. Da werden Vorschläge mit spitzen Kommentaren und witzigen Bemerkungen vernichtet; da wird jedes noch so kleine Problem gefunden. Und wer in dieser Hinsicht völlig unschuldig ist, werfe den ersten Stein.

Es gibt Unternehmen, die es sehr wohl schaffen, Ideen zum Sprudeln zu bringen. Wenn aber keine davon den Konferenzraum lebend verlässt, gibt es im Unternehmen wahrscheinlich viele Schwerbewaffnete, die nur darauf warten, ihre Verbalgranaten abzufeuern. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen kreativen und innovativen Unternehmen. Letztere schaffen es, die Ideenkiller ruhigzustellen.

Quelle: 3M - die erfinder

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